Die 15+1 coolsten Sport Startups: Auf der perfekten Welle zum Erfolg | Eine Übersicht

Sport ist in den vergangenen Jahren zu einem enormen Wachstumsmarkt geworden. Von neuen Trainingsmethoden über Möglichkeiten der Leistungserfassung bis hin zur Ernährung ist dieser Markt unglaublich vielschichtig – was in gleicher Weise für das Angebot an Produkten und Dienstleistungen gilt. Hier ein paar gelungene Beispiele von erfolgreichen Gründern …

Fitness ist inzwischen ein gesamtgesellschaftliches Phänomen geworden, das sich quer durch alle Altersgruppen zieht. Die Gründe, sich in der Freizeit aktiv um eine bessere körperliche Verfassung zu bemühen, mögen dabei ganz unterschiedlich sein. In der Summe ergibt das deutlich stärkere Gesundheitsempfinden aber trotz allem einen großen Markt für Produkte und Dienstleistungen, die sich rund um die Themen Sport und Fitness drehen.

Die Sport-Startups im Überblick:

  • Prominentes Beispiel: Gopro – Vom Startup zum Branchenriesen
  • Fitnesscoach Kernwerk
  • experiencr – Die besondere Art zu Reisen
  • Campfire Outdoors – Produkte für Draussen
  • Tubolito – Radsport Innovation
  • Sponsoo – Sportsponsoren finden
  • Freeletics – Coaching
  • Braineffect – Performance Food
  • Upfit – Abnehmen leicht gemacht
  • arise: Die Abnehm-App
  • Auroco – Klettertools
  • Urban Heroes – Craft Design Studio
  • ride.bln: das Cycling-Studio
  • Gymjunky: Sportkleidung aus Hamburg
  • Sidefield – Mannschafts-Manager
  • Wearable Life Science: Optimierte Kleidung

 

Sport-Startups: Teil des Booms werden

Rund zehn Millionen Deutsche gehen ins Fitnessstudio, nahezu 9.000 davon haben bundesweit geöffnet. Muss man deshalb von einem übersättigten Markt ausgehen, den sich etablierte Unternehmen untereinander aufteilen und in dem es keinen Raum mehr für Neues gibt? Keineswegs, ein Ende dieses Trends ist kaum abzusehen, das beweist auch der Blick in den Freizeitmonitor der Stiftung für Zukunftsfragen: Hinter Medienaktivitäten gehören sportliche Aktivitäten ganz eindeutig zu den wichtigsten Freizeitbeschäftigungen – Tendenz weiterhin steigend.

Es ist aber nicht allein die schiere Zahl potenzieller Kunden, die den Sport- und Fitnessbereich für Jungunternehmer so interessant macht. Es sind vor allem deren individuelle Bedürfnisse und Erwartungen. Die Zeiten, in denen vornehmlich Bodybuilder ein Gym aufsuchten, sind längst vorbei, aber das bedeutet eben auch, dass die Studios sich auf eine neue Klientel einstellen müssen, die ganz eigene Ansprüche hat. Innovationen sind im Fitnessbereich ein Muss, das betrifft bei weitem nicht allein die Fitnessstudios.

Spannende Beispiele von Sport-Startups

Am besten lernt man am Beispiel: Wie vielfältig die erfolgreiche Szene der Sport-Startups ist, seht ihr hier.

Prominentes Beispiel: Gopro – Vom Startup zum Branchenriesen


Einer der prominentesten Preisträger ist wahrscheinlich GoPro, das vom Startup zum Branchenriesen avanciert ist – mit einer Antwort auf ein weitverbreitetes Problem unter Outdoor- und Extremsportlern: die Gegebenheiten solcher Sportarten machten Filmaufnahmen äußerst schwierig, wenn nicht gänzlich unmöglich.

Zum Zeitpunkt der Gründung im Jahr 2002 erfüllten Kameras kaum die Voraussetzungen, um etwa beim Surfen eingesetzt zu werden. Zu groß, zu schwer, zu unhandlich, dazu nicht ausreichend robust und nicht wasserdicht, das waren die gängigsten Probleme, die es zu lösen galt. Wie erfolgreich das Gründer Nick Woodman gelang, beweisen mehr 26 Millionen Kameras, die weltweit bereits verkauft wurden konnten. Inzwischen gehören auch Zubehör, Drohnen und Apps zum Produktportfolio von GoPro, das sich als eines der führenden Unternehmen der Branche etablieren konnte – trotz zahlreicher Nachahmer.

Der Kamerahersteller ist dabei nur eines von vielen Beispielen für die gelungene Umsetzung einer Geschäftsidee mit sportlichem Hintergrund. Er ist aber vielleicht ein besonders gutes Beispiel, um einen der Kernpunkte zu verdeutlichen, der für Gründungen in der Sportbranche von zentraler Bedeutung ist: Emotionen. Nur, wenn die Idee wirklich für Begeisterung innerhalb der Zielgruppe sorgen kann, ist sie zukunftsfähig. Das sollte nicht falsch verstanden werden: Ein praktischer Ansatz, mit dem sich ein bekanntes Problem lösen kann, ist durchaus fähig, eine solche Begeisterung auszulösen.

Fitnesscoach Kernwerk


Ein anderes Beispiel hierfür ist der digitale Fitnesscoach Kernwerk, entwickelt von einem Startup mit Sitz in Köln. Die grundsätzliche Idee, die Nutzer per App mit Trainingsübungen zu versorgen, ist dabei erst einmal nicht neu. Das Produkt an sich durch die Verbindung von echten Coaches und digitaler Erfassung der Trainingsfortschritte schon. Trotzdem braucht auch ein solch innovatives Angebot eine gesunde finanzielle Basis, um die Idee überhaupt auf den Markt zu bringen. Für Gründer stehen hier verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung, nicht unüblich ist beispielsweise die Finanzierung durch Venture Capital-Geber. Auf diese Weise ist es etwa dem Münchener Startup egym gelungen, Investitionen in zweistelliger Millionenhöhe zu bekommen. Möglich werden derartige Summen aber wirklich nur dann, wenn Geschäftsidee und -strategie überzeugen können.

Mit dem Kölner Startup Kernwerk bekommt ihr täglich euren ganz persönlichen Workout. Aufs Handy. Die ganze Story hier.

experiencr – Die besondere Art zu Reisen


Für viele Menschen mag Pauschalurlaub das Non-Plus-Ultra für einige entspannte Tage im Jahr sein, doch es gibt eine ausreichend große Zahl von Abenteuerlustigen, denen das zu wenig ist. Damit ist auch schon die Zielgruppe umrissen, für die experiencr eine alternative Möglichkeit sein möchte, schnell und einfach zu den Angeboten von Sport- und Abenteuerreisen zu kommen, die vergleichbare Portale im Überangebot von konventionelleren Reisemöglichkeiten verstecken.

„Unsere große Vision ist es, eine Alternative zu den klassischen Urlaubsportalen zu bieten, welche den Urgedanken des Reisens, nämlich aktiv zu sein und etwas zu entdecken, wieder aufleben lässt. Wir machen Sport, Erlebnis- und Abenteuerreisen jedem zugänglich und vergleichbar.“ Sagen die Gründer von experiencr, einem Startup aus Dortmund. Mehr dazu in unserem neuen Portrait unserer Reihe von Gründerstories.

Campfire Outdoors – Produkte für Draussen


Apropos Abenteuerreisen. Die verlaufen ja selten genauso, wie man sie plant und während ein plötzlicher Regenbruch im Hotelzimmer einigermaßen erträglich ist, sieht es beim Campieren unter freiem Himmel wiederum ganz anders aus. Bei Campfire Outdoors wurde aus der eigentlich misslichen Lage heraus ein vollkommen neues Produkt entwickelt: Das flying tent vereint Hängematte und Regenponcho, das schnell aufgebaut und leicht transportiert werden kann. Ein Patent, für den das Unternehmen bei der ISPO Brandnew 2017 im Bereich Hardware zum Sieger gekürt wurde.

Tubolito – Radsport Innovation


Einen österreichisches Startup mit einer Innovation, die theoretisch für alle Radfahrer von Bedeutung sein kann. Hinter tubolito verbergen sich nämlich Fahrradschläuche, die nicht wie die herkömmlichen Produkte aus Gummi gefertigt sind. Vielmehr wird ein thermoplastisches Elastomer verwendet, das weniger wiegt, zusammengerollt verschwindend klein und dabei doppelt so robust wie übliche Gummischläuche ist. Was sich nach einer einfachen Idee anhört, ist in der Entwicklung umso aufwändiger gewesen: Denn für die neuartigen Schläuche standen keinerlei Erfahrungswerte zur Verfügung. Inzwischen konnte das Unternehmen sein Portfolio aber sogar erweitern und unterstützt damit Athleten verschiedener Disziplinen.

Sponsoo – Sportsponsoren finden


Dass es viele Anknüpfungspunkte für Startups und Vertreter aus dem Sport gibt, wurde ja inzwischen ausführlich dargelegt. Mit Sponsoo sollen Sportler und Vereine aber eine Möglichkeit bekommen, einfacher passende Sponsoren zu finden. Genauer gesagt, bietet ihnen der Online-Marktplatz von Sponsoo die Möglichkeit, sich von potenziellen Sponsoren finden zu lassen.
Was vor allem im Fußball weitestgehend Standard ist, gehört für viele weniger medienpräsente Sportarten nämlich nach wie vor zu den Ausnahmen. Für Sportler aus solchen Disziplinen ist es aber oft unerlässlich, finanzielle Unterstützung zu bekommen, weil sie ihrer Sportart ansonsten auf Wettkampfniveau gar nicht nachgehen könnten. Tatsächlich hilft die Plattform aber auch Breitensportlern, die mit ähnlichen Problemen zu kämpfen haben.

Freeletics – Coaching


Schon mal jemanden gesehen, der eine Bank in einem öffentlichen Park zwischen allen möglichen Spaziergängern dafür nutzt, um sein Workout durchzuziehen? Gut möglich, dass auch er einer von mehr als zehn Millionen Freeletics-Nutzer ist, denn was als App für individuelle Trainingspläne begann, ist inzwischen zu so etwas wie einer richtigen Bewegung geworden. Das Prinzip ist ähnlich wie bei Kernwerk, der Schwerpunkt liegt auf funktionalen Workouts, die vornehmlich im Freien absolviert werden. Mittlerweile ist das Startup so weit gewachsen, dass zum Angebot nicht mehr nur Training und Coaching, sondern auch Ernährung und passende Klamotten gehören.

Braineffect – Performance Food


eat.perform.sleep – Braineffect bietet seine Kunden mit Performance-Food Produkten den perfekten Kreislauf zu mentaler Stärke und Leistungsfähigkeit: Ausgewogene Ernährung, ein produktiver Arbeitstag und schließlich eine umfangreiche, gesunde Regeneration von der Anstrengung. Die Gründer glauben, dass es jedem Menschen möglich ist, mehr aus sich herauszuholen. Ihre Performance-Produkte unterstützen dabei, konzentrierter und produktiver bei der Arbeit zu sein. Dazu gehört nicht nur die mentale Fitness tagsüber, sondern auch ein guter Schlaf. Mehr zur Story hinter Braineffect erfahrt ihr in unserer Gründerstory.

Upfit – Abnehmen leicht gemacht


„Mit Upfit wollen wir gesunde Ernährung kostengünstig für eine breite Masse zugänglich machen, damit keiner bei dem Projekt “Abnehmen” auf der Strecke bleibt.“ Sagen die Gründer von Upfit. Das digitale Gesundheitsunternehmen will mit innovativen E-Produkte und Services zur nachhaltigen Gewichtsreduktion für Endverbraucher voranbringen. Erkenntnisse der Ernährungs- und Sportwissenschaft führen zu alltagstauglichen digitalen Lösungen. Wer hinter dieser netten Idee steckt, erfahrt ihr in unserem neuen Portrait aus unserer Reihe von Gründerstories.

arise: Die Abnehm-App

Gründer Bernhard Borchardt hat selbst jahrelang versucht, mit digitalen Diätprogrammen Gewicht zu verlieren. Ging nicht und machte auch keinen Spass. Also entwickelte er selbst eine Abnehm-App und ist sehr zufrieden: denn „es funktioniert“.

Auroco – Klettertools


Florian Widmesser und Jan Lohse sind begeisterte Kletterer. Und sie lieben es, eigene Entscheidungen zu fällen: egal ob es um den Kaffeekauf oder einen Millionenvertrag geht. Logischer Schritt: ein Startup gründen, ein Produkt zum Klettern erfinden und jetzt durchstarten. Mit EPIC (Electronic Partner for Individual Climbing) haben sie ein Gerät der Kletter- und Seilsicherung entwickelt, das bereits in der Industrie, an Masten, Türmen und auf Dächern eingesetzt wird. Jetzt soll das vollautomatische High-Tech-Gerät auch in die Kletterhallen einziehen. Die ganze Geschichte hier.

Urban Heroes – Craft Design Studio


Stehen zwei junge Menschen auf dem Laufband eines Londoner Fitnessstudios und sind begeistert von dessen Konzept. Und denken: das brauchen wir in Deutschland auch. So beginnt die Gründerstory von Urban Heroes, einem Hamburger Startup. Mit einem einzigartigen Designkonzept aus der Feder des renommierten Designbüros Graft bieten die Gründer hochintensive Trainingseinheiten und impulsive Atmosphäre eines Nachtclubs und verbinden Gruppendynamik mit der Expertise herausragender, hochqualifizierter Trainer. Mehr zu Urban Heroes hier.

ride.bln: das Cycling-Studio


Effektives Training muss einfach Spaß machen und gleichzeitig in jeden Tagesablauf easy reinpassen. Daher wird in einem Ride getanzt und gesprintet, gelacht und geschwitzt. Und das verrückte ist: Der Ride verändert nicht nur den eigenen Körper, sondern auch das Lebensgefühl. 50 Minuten auf einem der Bikes heißt: charismatische rideXperts, Kerzenschein und ein Sound, der dich den Alltag vergessen lässt. Eben ride.feel.good.

Gymjunky: Sportkleidung aus Hamburg


Das Hamburger Startup ist nicht nur ein Label sondern eine wahre Gymjunky-Gemeinschaft. Einzigartige Kundenbindung ist das Erfolgsrezept: Die Gründer und ihr Team stehen in ständigem Kontakt und Austausch mit ihren Kunden und nehmen alle Wünsche sehr ernst. Mehr zur Story hier.

Sidefield – Mannschafts-Manager


Egal ob einzelne Spieltage, Trainings oder andere Events: Mit wenigen Klicks spart ihr bei Sidefield viel Zeit und das als Trainer und Spieler. Endlich eine zentrale Verwaltung für die Organisation, die das Kommunizieren auf den verschiedensten Plattformen wie WhatsApp oder Facebook, unnötig macht. Zudem sind alle Inhalte online verfügbar und immer auf dem aktuellsten Stand. Eine weitere, sehr spanndende Gründerstory aus dem Sport.

Wearable Life Science: Kleidung optimiert Menschen


Mit ihrer revolutionären Sportbekleidungsserie ANTELOPE® wollen die Frankfurter die Menschheit zurück in die Spur bringen. Ihre speziell entwickelte Active-Sportswear, deren Prinzip auf elektrischer Muskelstimulation (EMS) basiert – ist eine bereits bekannten und durch Studien verifizierte Trainingsmethode. Hier wird mittels elektrischer Impulse die natürliche Muskelkontraktion des Sportlers verstärkt. Dieses Ganzkörpertraining ist extrem zeitsparend und hat die vielfache Effizienz eines konventionellen Fitnesstrainings. Topathleten wie Usain Bolt, Timo Boll und viele andere Profis nutzen diese Methode bereits als Alternative zum klassischen Krafttraining – und auch im Lifestyle-Bereich findet EMS immer mehr Anhänger. Wie das Startup diesen Trend nutzt, erfahrt ihr im Detail in dieser Gründerstory.

Alternative: Sport Startup mit Franchise gründen

Die genannten Beispiele eint, dass sie sozusagen den „klassischen“ Weg für Startups gegangen sind: Idee gehabt und weiterentwickelt, Investoren gefunden und das eigene Unternehmen auf den Weg gebracht. Denkbar ist aber auch eine Variante, bei der das Konzept nicht von Grund auf selbstentwickelt werden muss, denn die Sport- und Fitnessbranche bietet für interessierte Franchise-Nehmer durchaus attraktive Optionen.
An dieser Stelle sei nur noch einmal auf den boomenden Markt der Fitnessstudios verwiesen, die ihre rasche Verbreitung nicht zuletzt der Möglichkeit verdanken, an neuen Standorten Partner gewinnen zu können. Umgekehrt profitieren die Franchisenehmer von den Erfahrungen der Franchiseverantwortlichen – gerade die Gründungsphase, die von der Standortanalyse über den Businessplan bis zur Beschaffung von Räumlichkeiten und Gerätschaften einige Arbeit bereithält, kann dadurch erheblich erleichtert werden, als es bei einem „Alleingang“ möglich wäre.

Was es für den Einstieg in die Sportbranche braucht

Die vielen positiven Beispiele und erfreulichen Marktaussichten sollten angehende Jungunternehmer nicht darüber hinwegtäuschen, dass ein Geschäftskonzept rund um die Themen Sport und Fitness längst keine Erfolgsgarantie ist Denn wo eine erhöhte Nachfrage besteht, wollen möglichst viele diese bedienen und damit ihr Geld verdienen. Eine Gründung ist in der Sportbranche daher keine Selbstverständlichkeit, erst recht nicht, wenn es an den notwendigen Voraussetzungen mangelt.

Kenne den Markt und Mut zur Lücke

Viele Marktsegmente sind für ein junges Unternehmen nur schwer zu besetzen: Zu groß und etabliert ist oftmals die Konkurrenz, als dass mit einem Erfolg gerechnet werden könnte. Aber Sport und Fitness bilden einen enorm großen Bereich, in dem unzählige Interessen- und Zielgruppen zusammengefasst sind. Die richtige Idee zur richtigen Zeit hat daher immer noch das Potenzial, zur Grundlage eines wirtschaftlich tragfähigen Unternehmens zu werden.
Allerdings ist das meist nicht über Nacht realisierbar. Bis sich ein Start-Up etabliert hat, kann daher einige Zeit verstreichen. Deshalb ist es sinnvoll, nicht ein bereits mit großen Playern besetztes Marktsegment anzusteuern, sondern sich eine Nische zu suchen, in der das Geschäft wachsen kann.

Vernetzen: Mit den Profis kooperieren

Kooperationen zwischen Sportlern, Vereinen etc. und Startups sind in der Sportbranche nicht unüblich. Ein prominenter Fürsprecher bringt womöglich nicht nur Geld in die Kasse, sondern auch öffentliche Wirkung. Das ist allerdings der Idealfall. Grundsätzlich sollten trotzdem Aktive, die das entwickelte Produkt oder die Dienstleistung nutzen werden, schon in der Startphase einbezogen werden – auf diese Weise kann wertvolles Feedback gewonnen werden, während gleichzeitig die Verbindung zur Community gefestigt wird.
Darüber hinaus sollte das Netzwerk auch auf Geschäftspartner ausgedehnt werden. Gründer sollten daher versuchen, sich und ihre Ideen auf Gründer-Events zu präsentieren. Dabei geht es nicht alleine darum, möglichst gut neben all den anderen StartUps abzuschneiden und Preise abzuräumen, sondern um die möglichen Kontakte, die dort geknüpft werden können.

Ein anderer Weg, um an Kapital zu kommen, sind prominente Geldgeber, die selber aus dem Sportbereich kommen. Tatsächlich ist es inzwischen nicht mehr unüblich, dass sich Profisportler nach ihrer Karriere oder auch währenddessen als Geldgeber für Startups zeigen. Die Jungunternehmen, an denen die Profisportler beteiligt sind, müssen deswegen aber nicht zwingend selbst mit Sport zu tun haben. Trotzdem gibt es genügend Beispiele, in denen die Investoren ihrem Metier treu bleiben – Oliver Kahn zum Beispiel hat den Anbieter von digitalem Torwarttraining und Sportausrüstung Goalplay unterstützt, Jürgen Klopp Geld in das Kölner Startup Bolzfabrik gesteckt.

Überhaupt durchdringen sich Startup-Szene und Profisport in zunehmendem Maße, was besonders beim deutschen Lieblingssport Fußball zu erkennen ist. Grundlage hierfür ist der Trend, auch den Profifußball mehr und mehr durch den Einsatz verschiedenster Technik voranzubringen: Leistungs- und Taktikanalysen sind etwa ein Bereich, in dem innovative Software-Lösungen und Apps Verbreitung finden – und zwar nicht nur bei den Profis, sondern in vielen Fällen auch mit Angeboten, die für Jugend- und Amateurmannschaften genutzt werden können.

Der Vorteil einer Unternehmensgründung im Fußballbereich liegt genau in diesen unterschiedlichen Interessengruppen, die trotz allem von ein und derselben Idee profitieren und sich für sie begeistern können. Kooperationen mit namhaften Sportlern und/oder Vereinen sind dabei nicht nur ein Zeichen für die Qualität eines Angebots, sondern sie wirken auch als Multiplikatoren, um das eigene Produkt oder die Dienstleistung an die Fans heranzutragen. Gegebenenfalls lassen sich sogar Verbände überzeugen, immerhin haben Torlinien-Kameras, Chips im Ball oder zuletzt die Einführung des Video-Schiedsrichters gezeigt, dass verbandsseitig durchaus Interesse an innovativen Lösungen besteht.

Um überhaupt einen Anschluss an die Verantwortlichen zu bekommen, gibt es sogar völlig neue Formen der Kooperation. Im April dieses Jahres hatten Gründer aus der Sportbranche etwa die Möglichkeit, sich bei der „Money meets Idea – MMI SportsTech“ im TechQuartier in Frankfurt am Main zu präsentieren. Partner der Veranstaltung war die Frankfurter Eintracht. Ein gutes Beispiel dafür, welchen Stellenwert die Digitalisierung im Profifußball bereits hat. In diesem Fall hat sie eine Kooperation hervorgebracht, die im günstigsten Fall auf die gesamte Metropol-Region ausstrahlt – insbesondere deshalb, weil über das MMI Bootcamp hinaus mit der Hessischen Landesregierung zusammengearbeitet werden soll, um Frankfurt als Digitalstandort weiter zu stärken.

Die ISPO Brandnew wurde bereits als eine solcher Gelegenheiten genannt, in Frage kommen aber auch mehr regionale Events wie die ebenfalls erwähnte „Money meets Idea“ oder ganz spezifische Treffen wie die Eurobike, auf der die Fahrradbranche zusammenkommt. Mit einem sportorientierten Start-Up bestehen aber auch auf allgemeineren Veranstaltungen wie der Bits & Pretzels durchaus Chancen sich Gehör zu verschaffen.

Be unique: Suche die Marktlücke

Bevor ein Startup ein Unicorn oder überhaupt einigermaßen erfolgreich sein kann, muss es unique sein – und zwar hinsichtlich der Geschäftsidee. Die Sportbranche bietet dazu unglaublich viele Möglichkeiten und erlaubt so nicht nur echte Innovationen, sondern auch das Nebeneinander ähnlicher Konzepte, die sich aber in entscheidenden Punkten doch voneinander unterscheiden. Hier greift ebenfalls das Beispiel Fitnessstudios, die durch unterschiedliche Trainingsschwerpunkte und -methoden, ergänzende Kurse, Ernährungsberatung und einiges mehr immer noch relevante Alleinstellungsmerkmale schaffen können. In diesem Punkt kommt StartUps einmal mehr die große Zahl sportlich Aktiver entgegen, auf deren vielfältige Bedürfnisse sich Gründer ganz gezielt einlassen können.

Die größte Herausforderung besteht für ein Jungunternehmen tatsächlich darin, ein Produkt oder eine Leistung zu bieten, die zwischen den ganzen Global Playern der Branche konkurrenzfähig ist. Der Vorteil liegt wiederum ganz klar darin, im Fitnessbereich auch erfolgreich Nischen besetzen zu können. Damit ist nicht der Versuch gemeint, eine neue Fun-Sportart als Trend zu etablieren. Zum einen muss hierbei das Risiko einkalkuliert werden, nur für einen sehr kleinen Zeitraum populär zu sein oder eine zu kleine Zielgruppe anzusprechen. Zum anderen kann das kaum als Geschäftsidee mit langfristiger Perspektive betrachtet werden.

Nichtsdestotrotz sind aktuelle Trends eine sinnvolle Ausgangsbasis, um darauf aufbauend ein Produkt oder eine Dienstleistung zu entwickeln, die mehr als nur kurzfristiges Potenzial hat. Auf der ISPO Brandnew, auf der seit mittlerweile fast 20 Jahren Newcomer aus dem Sportbereich präsentieren können, lässt sich ein Einblick gewinnen, was mit dem richtigen Näschen für die Entwicklungen innerhalb der Branche möglich ist.

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