Basics: In 7 Schritten zum Businessplan

Ihr habt eine Idee, mit der ihr reich werden könnt? Euch spukt schon lange der Einfall zu einer ultimativen Unternehmensgründung im Kopf rum? Sehr gut! Dann ist jetzt die Zeit zu träumen vorbei! Jetzt gilt es, sich hinzusetzen und eurer Business zu planen. Aufgeschrieben heißt das dann Businessplan. Wie ihr dabei am besten vorgeht, erfahrt ihr in diesem Fachartikel.

Schritt 1 zum Businessplan: Recherche und Analyse, bereitet euch gut vor

© vadymvdrobot/fotolia Bild zur Verfügung gestellt von Engelbert Strauss
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Der Erfolg eures Unternehmens hängt u.a. von einer guten Vorbereitung ab. Dazu zählt, dass ihr euch ausreichend informiert und Zahlen, Daten und Fakten sammelt. Niemand verlangt von euch den Blick in die Glaskugel. Aber man erwartet von einem angehenden Unternehmer und Selbständigen, dass er sich einen möglichst guten Überblick verschafft und sich realistische Ziele setzt und plausibel erläutert, wie er diese Ziele erreichen will. Deshalb solltet ihr auf folgende Fragen befriedigende Antworten liefern:

Was ist die Geschäftsidee?

  • Was wollt ihr verkaufen, produzieren, anbieten? Wie funktioniert euer Produkt?
  • Wie wird euer Produkt produziert? Was braucht ihr dafür?

Was ist das Besondere an eurem Angebot?

  • Gibt es vergleichbare Angebote?
  • Wer sind eure Konkurrenten?
  • Was unterscheidet euch?

Wer sind eure (potenziellen) Kunden?

  • Wie setzen sich die einzelnen Kundensegmente nach Alter, Geschlecht, Einkommen, Beruf, Einkaufsverhalten, Privat- oder Geschäftskunden usw. zusammen?
  • Habt ihr schon Referenzkunden?
  • Welche Bedürfnisse eurer Kunden kennt ihr und befriedigt ihr mit eurem Angebot?
  • Welche Herausforderungen bei der Kundenauqise seht ihr?
  • Wie wollt ihr eure Kunden erreichen? Welche Tools braucht ihr?
  • Wie sieht der Markt aus? Welche Potenziale wollt ihr da ausschöpfen?

Wie funktioniert der Verkauf in eurem Unternehmen?

  • Welche Preisstrategie verfolgt ihr und warum?
  • Wie hoch ist der erwartbare Absatz in welchen Zeiträumen?
  • Welche Werbemittel wollt ihr einsetzen und wie hoch ist das Budget dafür?
  • Wie sieht der Zeitplan für eure Werbung und für euren Vertrieb aus?
  • Welche Vertriebspartner braucht ihr?
  • Wie hoch sind die Vertriebskosten?
  • Welche Marketingkanäle wollt ihr nutzen?

Wie wird euer Unternehmen organisiert sein?

Schritt 2: Seid klar und schreibt das auch verständlich auf

„Und was machst Du so?“ Diese typische Frage auf einer Party sollte euch als Unternehmer zum Sprudeln bringen. In kurzen, verständlichen Worten erklärt ihr eure Geschäftsidee. Man sollte Ihre Begeisterung ebenso heraushören wie die konkreten Überlegungen, die ihr in Schritt 1 angestellt habt. Und dasselbe gilt für euren geschriebenen Businessplan: Ihr weckt mit ihm Interesse an eurem Geschäftsmodell, erklärt den zukünftigen Erfolg eurer Unternehmung und überzeugt potenzielle Geldgeber davon, dass sie ihr Geld wenn möglich sicher und zeitnah wieder bekommen.

Gründerrat:

Schaut euch unsere Gründerstories an: Hier erklären Gründer von Startups ihr Unternehmen, ihre Ideen und wie sie daraus ein erfolgreiches Business gemacht haben. Lernt von den Erfolgreichen!

Schritt 3 zum Businessplan: Meilensteine und kleine Schritten

Je genauer ihr eure Umsatz- und Kostenentwicklung darstellt, umso besser können potenzielle Geldgeber euren Erfolg beurteilen. Und: Ihr als Gründer habt ein ebenso notwendiges wie hilfreiches Steuerungsinstrument in der Anfangsphase eures Geschäftsaufbaus. Sucht also Antworten auf folgende Fragen:

  • Wieviel von welchem Produkt soll / kann verkauft werden?
  • Zu welchen Preisen?
  • Welcher Umsatz ergibt sich daraus?
  • Welche Kosten werden durch das Geschäft verursacht?
  • Welche Investitionen und Gründungskosten kommen auf euch zu?
  • Unternehmerlohn: Was braucht ihr zum Leben? Das sollte euer MINDESTGEWINN sein!
  • Wieviel Eigenkapital steht euch zu Verfügung?
  • Was benötigt ihr an Fremdkapital und wo soll es herkommen?

Wenn ihr all diese Kalkulationen angestellt haben, fasst diese zusammen in eine Kapitalplanung, in eine Absatz-Umsatz-Kosten-Planung, in eine Rentabilitätsvorschau und eine Liquiditätsplanung.

Schritt 4: Schreibt alles auf – und zwar so, dass es auch eure Oma versteht

Ihr habt alles zusammengetragen, jetzt müsst ihr es „nur noch“ in einen Text gießen. Findet für euch und euer Unternehmen die passende Gliederung eures Businessplanes. Es gibt Vorlagen und Businessplan-Tools, die euch helfen können.

Bleibt einfach und klar strukturiert. Arbeitet mit verständlichen Überschriften, hebt wichtige und harten Fakten heraus. Achtet auf einen einheitlichen Schreibstil – auch wenn unterschiedliche Autoren am Werk waren.

Leichter und schneller geht das Schreiben des Businessplans mit guten Vorlagen und einer hilfreichen Software, die dich durch die einzelnen Punkte führen. Wir empfehlen gerne das kostenlose Tool der Gründerplattform. Hier geht’s zum kostenlosen Businessplan-Tool »

Schritt 5: Synopsis & Executive Summary – die wichtigen Punkte

Selten liest jemand den ganzen Businessplan. Ihr braucht eine Kurzfassung des Werkes. Oft entscheidet sich schon her die Bewilligung eines Kredites oder des Gründungszuschusses. Reduziert auf das Wesentliche. Wer Details wissen will, geht dann in die einzelnen Kapitel.

Schritt 6 zum Businessplan: Macht es professionell

Steht der Text, dann solltet ihr für einige Blickfänge sorgen. Mit Infografiken liefert ihr die Fakten übersichtlich und verständlich. Und mit Imagebildern sorgt ihr für eine gewünschte Stimmung beim Leser. Wenn möglich, nutzt eigenes und kein Stock-Footage, denn so bekommt schon euer Businessplan die Einzigartigkeit im Design, dass eure Firma und euer Produkt später haben sollen.

Auch Typographie – also die verwendeten Schriftarten – hat großen Einfluß auf die Wirkung des Businessplans, ebenso wie Absätze, Ränder, Zeilenabstände. Gestaltet ein Deckblatt, die Kopf- und Fußzeilen. Bleibt aber auch hier einfach und übersichtlich.

Schritt 7: Stellt euch der Kritik – vor der Veröffentlichung

Meist bleibt dafür keine Zeit, dabei ist die Feedback-Schleife so wichtig: Bevor ihr Investoren die Gelegenheit gebt, Fehler, Unklarheiten oder Lücken in eurem Businessplan zu entdecken: Lasst das gesamte Paket im letzten Entwurf von Freunden und Bekannten gegenlesen, um dem Plan den letzten Feinschliff zu geben und um übersehene Rechtschreibfehler zu korrigieren. Danach erstellt eine erste Kopie und lasst Sie es von einem Fachmann auf Tragfähigkeit prüfen.

Gründerrat:

Auch die für euch zuständige Arbeitsagentur liefert euch eine fachkundige Stellungnahme.

Zeitplan für den Businessplan

Der Businessplan ist zwar wichtig aber noch nicht die eigentliche Unternehmung. Ihr solltet also weder an dem Aufwand scheitern, noch eure wichtige Gründerzeit unnötig lange damit verbringen. Hier ein Vorschlag zu eurem Zeitmanagement, nachdem ihr zwischen 7 und 14 Wochen für den Businessplan benötigen würdet:

  1. Informationsbeschaffung 1 bis 4 Wochen
  2. Beschreibung der Geschäftsidee 1 bis 2 Wochen
  3. Planung 1 bis 3 Wochen
  4. Textliche Darstellung 1 bis 2 Wochen
  5. Zusammenfassung 1 Woche
  6. Layout 1 Woche
  7. Abschluss / Nacharbeit 1 Woche

Lesetipps:

Fachartikel Business Model Canvas – Das Tool zur Entwicklung eines Geschäftsmodells für Startups: Wie mache ich aus einer Idee ein funktionierendes, zielorientiertes Geschäftsmodell? Die von Alexander Osterwalder entwickelte Methode, das „Business Model Canvas“, hat sich zu einem Standard für Startups entwickelt. Denn sie hilft dabei, sich stukturiert von der Geschäftsidee („Was habe ich vor“) zu einem Geschäftsmodell („Wie verdiene ich damit Geld“) vorzuarbeiten.

Fachartikel Geschäftsideen entwickeln (1) – 6 erfolgreiche Brainstorming-Methoden zur Ideenfindung: Die Mutter des Erfolges ist eine großartige Idee. Doch wie findet man die? Wer darauf wartet, von der Muse geküsst zu werden, verpasst in den meisten Fällen den großen Moment. Man kann aber auch strukturiert und systemisch an die Suche nach einer Idee gehen. Welche wichtigen Brainstorming-Methoden es gibt und wie sie funktionieren, zeigen wir hier.

Die Kairos-Methode – in drei Schritten analysieren Sie Ihre Gründerkompetenz: Gründer sein ist viel Arbeit, ein wenig Begabung aber vor allem Kompetenz. Und die kann man erwerben. Doch was sind die Kompetenzen und habe ich sie? Erst, wer diese Fragen beantworten kann, hat gute Chancen, seinen Wunschplan vom eigenen Unternehmen in die Tat umzusetzen und dabei nicht auf der Stelle zu treten. Helfen kann hier die biografische Kompetenzanalyse: In drei ganz pragmatischen Schritten kommen Sie so zu einer ersten „Innenansicht“.

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